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Geburt: gute Information, Offenheit und Bewegung als beste Voraussetzungen

Text: Marina Schröder-Heidtmann Foto: u_v8k9qzzcpb from Pixabay

Die Geburt eines Kindes ist ein ganz natürlicher Vorgang. Gleichzeitig jedoch ist sie, vor allem für Erstlingsmütter, eine Ausnahmesituation. Schließlich erlebt eine Frau in ihrem Leben durchschnittlich „nur“ 1,53 Geburten (2020). Hebamme Anke Auerbach hat Tipps, wie sich werdende Mütter gut auf dieses besondere Ereignis vorbereiten können.

Expertentipps für eine gute Geburt

„Manche Mütter lassen die Geburt einfach auf sich zukommen und es läuft reibungslos, andere bereiten sich sehr intensiv vor und lesen jede Menge Bücher“, weiß Anke Auerbach. Seit 2006 begleitet die Hebamme Frauen auf dem Weg zur Mutterschaft, fast zehn Jahre davon in ihrer eigenen Praxis. Die Vorbereitung auf das Kinderkriegen ist also individuell. Und dennoch hat Anke Auerbach ein paar Hinweise, die eine Geburt etwas leichter machen können.

1. Angemessene Informationen

„Es ist gut informiert zu sein“, sagt die Hebamme und dreifache Mutter. „Zu viele Informationen – ebenso wie zu viele Untersuchungen – können Frauen jedoch verunsichern.“ Sie verlieren schneller ihr Bauch- und Körpergefühl. Die Expertin empfiehlt deshalb, sich auf ein bis zwei Bücher zu beschränken.

„Natürlich ist auch ein Geburtsvorbereitungskurs nicht verkehrt, am besten mit der eigenen Hebamme.“ Aufgrund des Mangels rät Anke Auerbach Schwangeren ohnehin, sich möglichst früh auf die Suche nach einer Hebamme zu machen. Sie begleitet Mutter und Kind nicht nur nach der Geburt, sondern kann Frauen schon während der Schwangerschaft vielfältig zur Seite stehen. „Frauen brauchen auch keine Hemmungen haben, weil sie noch in der »unsicheren Phase« der ersten zwölf Wochen sind, wenn sie eine Hebamme suchen“, betont die Expertin.

In der Schwangerschaft stehen werdenden Eltern ebenso alle Kursangebote offen, die ihnen helfen, sich vorbereitet zu fühlen. Ob es der Kurs „Erste Hilfe für Kinder“ ist oder eine Stillberatung, erlaubt ist, was guttut – auch zu Beginn der Schwangerschaft.

2. Das A und O: Offen bleiben für Veränderungen

Wassergeburt, Verzicht auf Schmerzmittel oder 1:1-Betreuung: Die meisten Frauen haben Vorstellungen für die Geburt ihres Kindes. „Es ist gut, sich mit den eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu beschäftigen – zu wissen, was man möchte oder nicht“, sagt Anke Auerbach. Enorm wichtig sei es gleichzeitig, flexibel zu bleiben. „Eine Geburt ist ein dynamischer Prozess, den wir vorher nur bedingt abschätzen können. Wenn Gebärende sich darauf einlassen und es leichter verschmerzen können, dass die Geburt sich anders entwickelt, als sie es sich vorher gewünscht haben, können sie das Ereignis eher als positiv und erfüllend erleben.“

Sich auf Dinge zu versteifen, erzeugt Stress, der auch dem kleinen Neuankömmling nicht verborgen bleibt. Der ein oder anderen hilft es dann, sich auf das Wesentliche zu besinnen: „Ziel ist eine gesunde Mutter mit einem gesunden Kind. Auch 2022 verläuft eine Geburt nicht immer nach Lehrbuch oder Plan“, betont Anke Auerbach. Wichtig ist, dass wir das Beste daraus machen.

3. Bewegung: Fitness für den „großen“ Tag

Eine Geburt ist kein Wellnessprogramm, sie fordert Gebärenden einiges ab. Schließlich veratmen sie Wehen oder pressen aus Leibeskräften und müssen diese ungewohnte körperliche Anstrengung eine ganze Weile lang durchhalten. Gute Fitness ist dabei von Vorteil. Anke Auerbach rät Schwangeren deshalb – soweit möglich – in Bewegung zu bleiben. „Leichter Sport wie Schwangerenyoga hält den Körper fit und die Kondition aufrecht. Schwimmen verbessert das Körpergefühl“, sagt die Hebamme. „Es muss kein Kurs sein, einfache Bewegung zuhause oder ein aktiver Alltag ist schon förderlich.“ Doch auch Mütter, die beispielsweise medizinisch auf Bewegung verzichten müssen, brauchen sich nicht grämen: Unter der Geburt entwickeln Frauen ungeahnte Kräfte.

Oft unterschätzt: die Auswahl der Geburtseinrichtung

Anke Auerbach bringt auch die Auswahl des Geburtsortes zur Sprache: „Was viele unterschätzen, ist die Klinikauswahl“, sagt sie. „Sprechen medizinische Gründe nicht für einen bestimmten Ort, sollten Frauen die Vor- und Nachteile von Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt genau abwägen. Sie sollten sich fragen »Worauf lege ich wirklich wert?« und Eckdaten wie die Zahl der Kreissäle und die Anzahl der Geburten in einer Einrichtung erfragen. Während eine Klinik beispielsweise eine umfangreiche medizinische Versorgung in unmittelbarer Nähe gewährleistet, ist im Geburtshaus eine individuelle 1:1-Betreuung möglich.

Akkupunktur, HypnoBirthing und Co.

„Kann man gern anwenden“, kommentiert Anke Auerbach Anwendungen wie Akupunktur und Trends wie HypnoBirthing, einer mentalen und körperlichen Geburtsvorbereitung mit Entspannungstechniken und Selbsthypnose. „Wenn Frauen sich auf sich besinnen und entspannen, sich mit der Geburt auseinandersetzen, finde ich das wünschenswert.“ Sie rät Schwangeren jedoch, nicht traurig zu sein, wenn eine Technik nicht klappt. „Wir können mitnehmen, was hilft, es sollte nur nicht in Stress ausarten“, fasst die Hebamme pragmatisch zusammen – und hier sind wir wieder bei Punkt 2: offen bleiben.

Was tun bei negativen Erfahrungen oder Angst?

Immer wieder kommt es vor, dass Frauen Horrorgeschichten über Geburten hören oder gar selbst eine Geburt erlebt haben, die sie sehr mitgenommen hat. „Jede Geburt ist anders“ macht Anke Auerbach diesen werdenden Müttern Mut. Die bevorstehende Geburt kann dennoch harmonisch werden. „Betroffene Frauen suchen am besten das Gespräch mit ihrer Hebamme, aber auch mit den Fachleuten der ausgewählten Klinik.“

Mütter, die eine schwierige Geburt erlebt haben, diese aber noch nicht aufarbeiten konnten – „am besten nach dem Wochenbett“, erklärt die Anke Auerbach –, sollten das spätestens während der nächsten Schwangerschaft tun. „Gemeinsam mit ihrer Hebamme können sie beispielsweise die Geburtsunterlagen anfordern und diese durchsprechen. Als Hebammen kennen wir auch zusätzliche Anlaufstellen, wo Frauen Unterstützung finden.“ Dazu gehört beispielsweise das Hilfetelefon nach schwieriger und belastender Geburt.

 

Eine erfüllende Geburt wünscht das DRK-Elterncampus-Team allen werdenden Müttern.

Vielen Dank Anke Auerbach für das Interview.

Zum Weiterlesen und Informieren:

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