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Notfälle: Erste Hilfe für den Nachwuchs

Text: Marina Schröder-Heidtmann Foto: Hansaplast.

Sie gehören zu den schwierigen Momenten des Elternseins: plötzliche, kaum einschätzbare Verletzungen, heftige Unfälle oder unerwartet schwere Krankheitsverläufe. Doch was tun, wenn das Trostpflaster womöglich nicht ausreicht? Wir haben mit Fachleuten gesprochen und wertvolle Hinweise gesammelt.

Kinder reagieren anders als Erwachsene

Eine der wichtigsten Grundlagen für gute Erste Hilfe ist es zu wissen, dass Kinder in Notfällen ganz anders reagieren. "Wir Erwachsenen kennen vieles schon, für die Kinder ist die Situation völlig neu", weiß DRK-Elterncampus-Kursleiterin Bettina Steinbacher. „Sie reagieren beispielsweise stark auf unbekannte Geräusche oder Gerüche. Allein der Geruch von Desinfektionsmittel kann einem Kind schon Angst machen. Wenn es beispielsweise auf dem Boden liegt, kommt eine ungewohnte Perspektive hinzu.“ Haben Eltern das im Kopf, gelingt es ihnen leichter, verständnisvoll und ruhig zu reagieren.

Fehlende Worte und unausgereiftes Körpergefühl

Eine weitere Herausforderung bei der Ersten Hilfe für die Jüngsten ist, dass gerade kleine Kinder häufig noch keine Worte für ihre Schmerzen und Gefühle haben. „Hinzu kommt, dass sie bis zum sechsten Lebensjahr noch nicht über ein differenziertes Körperbewusstsein verfügen“, verrät Bettina Steinbacher, die selbst zwei Kinder hat. „Fragt man danach, wo es wehtut, ist es meistens der Bauch.“ Deshalb ist eine genaue Beobachtung gefragt. Auch bei etwas älteren Kindern, betont der Rettungssanitäter und DRK-Kursleiter Sevrien Kuntzsch: „Wenn Kinder ein gewisses Schamgefühl entwickelt haben, kann es passieren, dass sie ihre Schmerzen nicht zeigen – etwa aus Angst vor Arzt, Krankenhaus und Spritzen oder weil sie sich ihre Verletzung beispielsweise beim Klettern auf der verbotenen Mauer zugezogen haben. Eltern sollten deshalb all ihre Antennen ausfahren, um zu merken, ob etwas nicht stimmt.“

Wichtig: Ruhiges Verhalten im Notfall

Umso wichtiger ist das Verhalten von Eltern und anderen Helfenden in Notfällen. „Angehörige sollten versuchen, bis drei zu zählen und ruhig zu bleiben, das hilft einem Kind enorm,“ sagt Bettina Steinbacher. „Auch ist es wichtig, Kinder in ihren Gefühlen immer ernst zu nehmen. Sätze wie »Stell´ dich nicht so an« sind sehr hinderlich.“ Eltern sollten sich bewusst machen, dass Kinder nichts tun, um Mama und Papa zu ärgern. 

Überhöhte Erwartungen der Eltern an sich selbst indes vergrößern den Druck in dieser stressigen Situation uns sind ebenso wenig hilfreich. „Heilen können wir alle nicht“, beruhigt Bettina Steinbacher. „Als Ersthelferinnen und Ersthelfer bekämpfen wir vor allem die Symptome und da können wir mit einfachen Dingen schon viel erreichen – vor allem psychisch.“

Das A und O der Ersthilfe: NICHT NUR das medizinische Wissen

Es gibt eine Reihe von Tätigkeiten, mit denen Eltern ihren Kindern im Notfall auch ohne eingehende medizinische Kenntnisse helfen, bevor – wenn nötig – ein Arzt eintrifft, zum Beispiel:

  • auf Augenhöhe des betroffenen Kindes gehen, sich beispielsweise hinknien

  • das Kind abschirmen/wenn möglich, aus der Situation rausnehmen: einen sicheren Raum für das Kind schaffen, z.B. das Zimmer wechseln, es vor Trubel und fremden Blicken schützen

  • ein Kuscheltier/das Lieblingsplüschtier reichen, das hilft einem Kind, sich wohler zu fühlen und zu entspannen

  • immer erklären, was man gerade tut: beruhigend mit dem Kind kommunizieren, dabei tröstend, aber auch ehrlich sein, das schafft Vertrauen (auch für kommende Unfälle)

  • das Kind bei Bedarf zudecken: Kinder frieren bei Aufregung schnell

  • das Kind nicht allein lassen, gegebenenfalls Hilfe holen

Nach Hilfe fragen

In einem Notfall sollten Eltern sich als erstes die Frage stellen: Kann ich diese Situation bewältigen? Sollte ärztliche Hilfe erforderlich sein, ist der Notruf 112 der nächste unverzichtbare Schritt. Ohnehin darf das Fragen nach Hilfe kein Tabu sein. „Eltern denken immer wieder, sie müssten das allein schaffen. Das ist aber gar nicht notwendig und häufig nicht machbar“, sagt Bettina Steinbacher. Serien Kuntzsch ergänzt: "Viele Menschen sind gern bereit zu helfen, auch wenn es nur darum geht, eine Decke zu holen, den Verbandskasten zur Verfügung zu stellen oder den Notfruf abzusetzen." Nachbarn beispielsweise können sich um weitere, unverletzte Kinder kümmern, sodass diese betreut sind. "Und am Ende fühlen sich alle gut, weil sie helfen konnten."

Keine Angst vor Erster Hilfe: vorab Sicherheit gewinnen

Beide Fachleute sind sich einig: In der Ersten Hilfe kann man nichts falsch machen. Der einzige Fehler ist es, nicht zu helfen. Trotzdem wollen Eltern natürlich alles richtig machen und durch ihr Handeln keinen Schaden anrichten. „Nicht zu wissen, wie man einem Kind in Not helfen kann, löst in jedem Elternteil - und allen anderen Angehörigen - pure Angst aus", betont Sevrien Kuntzsch. Um Angst und Unsicherheit vorzubeugen, sollten Eltern sich über die Erste Hilfe am Kind informieren und dabei seriöse Quellen wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder das Deutsche Rote Kreuz nutzen.

Weil Übung Sicherheit und Ruhe verleiht, ist es ratsam, einen Erste-Hilfe-Kurs für Kindernotfälle zu belegen, versichert Bettina Steinbacher. Die Expertin ergänzt jedoch: „Im Kurs behandeln wir Extremsituationen, die glücklicherweise nicht alltäglich sind. “ Deshalb rät sie allen Eltern, die Angst vor dem Notfall im Zaum zu halten und die Zeit mit Ihrem Kind vor allem zu genießen. 

Eltern im Einsatz: optimale Erstversorgung bei kleinen Verletzungen – Hansaplast klärt auf!

Sind die Verletzungen überschaubar, hat Expertin Dr. Maike Kuhlmann, Leiterin des Bereichs Medical & Clinical Affairs Hansaplast bei der Beiersdorf AG, wertvolle Hinweise. Ob Kratzer beim Spielen, ein Schnitt mit der Schere beim Basteln oder eine Schürfwunde vom Toben: Um Verletzungen bei Kindern sicher zu versorgen und empfindliche Kinderhaut zu schützen, sind geeignete Produkte und eine gute Wundversorgungsroutine notwendig.

„Eine saubere Wunde ist die Voraussetzung für eine optimale Heilung und hilft, Infektionen vorzubeugen“, betont Dr. Maike Kuhlmann. „Dazu wird die Wunde mit einem geeigneten Pflaster in der passenden Größe versorgt, um zuverlässig vor dem Eindringen von Schmutz und Bakterien zu schützen, bis die Haut ihre natürliche Barrierefunktion wiederhergestellt hat.“ Spezielle Kinderpflaster sind bei der Wundversorgung für Schrammen, Kratzer und Wunden besonders gut geeignet. So kann dein Kind schnell wieder loslegen.

Praktisch im Alltag/zum Weiterlesen

Gute Gesundheit und Ruhe im Notfall wünscht euch das DRK-Elterncampus-Team.

Vielen Dank Bettina Steinbacher und Sevrien Kuntzsch für die Interviews.

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